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Airberlin Technik - offener Brief an ver.di

Als erste Reaktion auf die aktuellen, bedenklichen tarifpolitischen Entwicklungen bei der Airberlin Technik GmbH hat sich TGL in einem offenen Brief an ver.di gewandt.

Offener Brief der Technik Gewerkschaft Luftfahrt   (TGL) an   ver.di   

 

Sehr geehrte Frau Schlosser,

mit großer Verwunderung und Empörung haben wir Ihren offenen Brief, in dem Sie sich als „Partner“ der airberlin  bei weiteren Sanierungsmaßnahmen anbieten,  zur Kenntnis genommen.

Für unsere Mitglieder beim  technischen Personal der Airberlin Technik GmbH (abt) nehmen wir zu Ihrem Gemeinschaftsvorhaben Stellung:

ver.di möchte laut Ihres gemeinsamen offenen Briefs zeitnah Tarifverhandlungen u.a. für die abt aufnehmen. Wir fragen: auf Basis welchen Mandats?? ver.di hat bei der abt – im Gegensatz zur TGL – kaum Mitglieder. Sie handeln also ohne Mandat oder einen Auftrag der Betroffenen, und so sehen die von ver.di „ausgehandelten“ Regelungen dann auch aus:

Dies zeigt schon ein Blick auf die Haltbarkeit der von Ihnen mit Ihrem „Partner“ geschlossenen Verträge.  Hatten Sie doch erst im Januar 2017 einen in aller Hektik abgeschlossenen VTV Nr. 1 ins Leben gerufen, den Sie den Mitarbeitern vor knapp acht Monaten noch als „das Gelbe vom Ei“ verkauft hatten, dessen redaktionelle Nachbearbeitung  jedoch mehr Zeit und Mühen erforderte als die hierzu geführten Verhandlungen!

?    Dieser seit Januar 2017 gültige VTV Nr. 1 beinhaltet bereits einen Verzicht auf eine vierprozentige Tariferhöhung, um der abt die Umstrukturierung zu erleichtern. Zitat: „Da können wir den Betrag doch besser den ausscheidenden Mitarbeitern der abt mitgeben!“

?    Der  VTV Nr. 1 beinhaltet für die Tarifgruppen B bis E des Vorläufer-TV Nr. 34 einen Gehaltsverlust von bis zu 500,- € im Monat!  In diesen Gehaltsgruppen sind nahezu alle Logistiker und Mechaniker sowie CAT A der abt eingruppiert.  

?    Des Weiteren wurden Zulagen und Vorfeiertagsregelungen etc. aufgegeben.

?    Der Besitzstand laut des zeitgleich abgeschlossenen Überleitungs-TV wird nicht von langer Dauer sein, spätestens bei internen Weiterbewerbungen ist dieser nicht mehr geregelt.

Dies bedeutet im Klartext: die Mitarbeiter der abt haben Ihren (Sanierungs-)Anteil bereits mehr als erbracht! Warum also soll die abt nochmals für die Sanierung bluten?

Mittlerweile weiß doch jeder: gravierende Managementfehler in der zeitlichen Planung der Umstrukturierungsmaßnahmen haben zu einem Abfertigungs- sowie Crewplanungs-Chaos und einem dadurch bedingten weiteren Imageverlust der airberlin geführt;  verbunden damit  ist eine Kostenexplosion durch die  teure Beschaffung von Ersatzpersonal für die viel zu früh entlassenen bzw. freigestellten abt- und airberlin-Mitarbeiter  und durch die Schadensersatzforderung der von zahlreichen Flugausfällen betroffenen Passagiere in zweistelliger Millionenhöhe.

Wenn es nach ver.di geht, sollen  nun die Mitarbeiter auch diese neuen Managementfehler durch kurzfristig weiter abgesenkte Tarifverträge bezahlen!

Frau Schlosser, eine Gewerkschaft hat vor allem die Interessen ihrer Mitglieder zu unterstützen  und durchzusetzen, nicht die der Geschäftsleitung der jeweiligen Arbeitgeber! Dies gilt erstrecht, wenn – wie die airberlin-Geschäftsleitung sonst stets betont – die abt ein eigenständiger Betrieb und Dienstleister für die airberlin ist.

Ein weiteres Abschmelzen der Besitzstände der abt-Mitarbeiter ist mit unseren Mitgliedern nicht zu machen! Dafür werden wir kämpfen und alles dafür tun, dass die „Partnerschaft“ zwischen ver.di und airberlin nicht erneut auf dem Rücken der Beschäftigten ausgelebt wird.  

Mit kollegialen Grüßen

Die Vorstände der TGL

Dein Ansprechpartner,

unsere Vertrauensleute vor Ort!

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