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Weiteres Vorgehen nach Scheitern der TVVS-Änderungen bei Lufthansa Technik

Als sich Ende letzten Jahres die Möglichkeit bot, quasi zum „Einstieg“ gemeinsam mit ver.di Verbesserungen des TVVS zu verhandeln, war die Entscheidung, dies zu versuchen, nicht unumstritten. Aus den inzwischen bekannten Gründen scheiterten die Verhandlungen jedoch frühzeitig am Arbeitgeber.

Mit guten Gründen entschied sich die TGL-Mitgliederversammlung am Ende für diesen Versuch eines schrittweisen Einstiegs in die Tarifwelt.

 

Die Tarifkommission konzentrierte sich in ihrer weiteren Arbeit also auf die aus ihrer Sicht erforderlichen Anpassungen in den Vergütungsstrukturen. Aus den inzwischen bekannten Gründen scheiterten die Verhandlungen jedoch frühzeitig am Arbeitgeber.

Selbst wenn nach unserem Ausscheiden aus den TV VS Gesprächen diese von den verbliebenen Beteiligten weiter geführt würden, ist dies nur auf die Existenz von TGL und deren Präsenz bei der LHT zurückzuführen! Da ver.di aus unseren gemeinsamen Vorgesprächen einen Teil unseres Forderungskataloges kennt, wäre es am Ende nicht verwunderlich, wenn Elemente aus unserem Katalog im Ergebnis eines veränderten TV VS auftauchen.

Unsere Tarifkommission hat bereits umfassende Vorarbeiten geleistet und sich mit den tariflichen Regelungen der LHT insgesamt befasst, auf dieser Grundlage werden wir in den nächsten Wochen ein vollständiges und abschließendes Tarifwerk erstellen, dessen Kernpunkte folgende sind:

  • keine unterschiedlichen Tarifregelungen für Ost und West und auch nicht je nach Stichtag der Betriebszugehörigkeit;
  • Berücksichtigung von Reise- und Rüstzeiten als bezahlungswirksame Arbeitszeit;
  • Ansteigender Anspruch auf bezahlte Freistellung unmittelbar vor Renteneintritt nach zehn oder mehr Jahren im Schicht- oder Nachtdienst;
  • Straffung und Vereinfachung der Eingruppierungssystematik wie folgt:
    • Abschaffung von „Erfahrungsgruppen“ und der Abhängigkeit der Eingruppierung vom Berechtigungsumfang;
    • Aufwertung operativer Berufe wie z.B. Spezialfacharbeiter (je nach Gewerk), MM und MT;
    • Anpassung der Stellenwertigkeiten an die betriebliche Realität, Entkoppelung von Formalqualifikationen, soweit nicht betrieblich auch unterschiedliche Aufgabenstellungen und Verantwortungen dahinter stehen;
    • Abschaffung von betrieblichen „Umgehungstatbeständen“ zur Vermeidung von Höhergruppierungen oder Funktionszulagen, z.B. beim Einsatz von MT bei Zweitkontrollen;
    • Abschaffung des Einarbeitungszeitraums bei Einstellung bzw. Arbeitsplatzwechsel;
    • Vereinfachung der Systematik der Funktionszulagen;
    • Regelung der Versorgungs- und Zulagenfähigkeit der Funktionszulagen;
  • Über die Aufwertung operativer Stellen hinaus deutliche Anpassung der Vergütungstabellen nach oben, gegenüber dem derzeitigen Stand;
  • Vergütungssteigerungen jeweils bereits nach einem Jahr Eingruppierung.

In der bisherigen – sehr breit und gründlich geführten - Diskussion wurden diese Punkte von der Tarifkommission als besonders problematisch identifiziert, weil entweder ungerecht oder nur mangelhaft oder gar nicht geregelt. Es geht dabei um die zentralen Punkte, also Kernanliegen der Kollegen in der Technik, dies sind:

  • die Herstellung von Vergütungsgerechtigkeit
  • die Schaffung größerer Transparenz und Sachbezogenheit bei der Eingruppierung
  • die Abbildung von Berufskarrieren entsprechend der Erfahrung und Qualifikation und nicht zuletzt die angemessene, ihrer Bedeutung gemäße Positionierung der Technik gegenüber administrativen Tätigkeiten

Die Einzelheiten werden wir nun zunächst in der Tarifkommission diskutieren, in ein vollständiges eigenes Tarifwerk einarbeiten und dieses anschließend mit dem TGL-Vorstand diskutieren. Sobald die Entwürfe dann fertig gestellt sind, werden wir sie natürlich auch Euch vorstellen.

All dies wird (nach jetzigem Planungsstand) bis Ende August geschehen, denn es wird aus unserer Sicht Zeit, dem Arbeitgeber unsere Tarifforderungen zukommen zu lassen.

Wir sind uns des Umfeldes, in dem sich die Luftfahrt allgemein und die Technik im Besonderen derzeit befinden, vollständig bewusst. Die TGL-Vertreter in den Gremien, seien dies nun Betriebsrat, Aufsichtsrat oder die TGL-eigenen Organe, gehen mit wachsamen Augen und Ohren durch die (Luftfahrt-)Welt. Auch durch die Arbeitstreffen und Diskussionen mit befreundeten Luftfahrtgewerkschaften wissen wir um die Zeichen der Zeit. Gerade dies bestärkt uns darin, zum Schutze der Technikmitarbeiter, ihrer Besitzstände, sicherer Arbeitsplätze und Zukunftsperspektiven ein eigenes Tarifwerk zu errichten. Nur so lassen sich die Beziehungen zur Arbeitgeberseite auf der Augenhöhe regeln, die anderen längst abhandengekommen ist.

Alle Technikmitarbeiter sind aufgerufen, sich im Eigeninteresse unserem Vorhaben anzuschließen und uns auf unserem Weg zu unterstützen!

Dein Ansprechpartner,

unsere Vertrauensleute vor Ort!

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