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Murphys Law- Ursprung des Risikomanagement

Eigentlich jede Person, die in der Luftfahrtindustrie arbeitet oder sich für Luftfahrt interessiert kennt Murphys Law. Es ist Grundlage für das Risikomanagement in der Luftfahrtindustrie, sowie in vielen weiteren Branchen und beeinflusst entscheidend die technische Gestaltung moderner Verkehrsflugzeuge.

Nahezu 70% der Unfalle und Störungen im Luftverkehr werden durch menschliche Faktoren verursacht, dicht darauf folgt technisches Versagen. Zumeist sind es Verkettungen mehrerer Fehler hintereinander, die dann schwere Auswirkungen haben können.  Murphys Law besagt in der vereinfachten Form: „Alles, was schief gehen kann, wird auch irgendwann schiefgehen.“ Aber wer diese Erkenntnis gewonnen hat und warum dies geschah, das wissen nur wenige, Grund genug für einen Artikel in unserem Magazin.

Murphys Law entstand im Jahre 1949 und auf der Edwards Air Force Base. Es geht auf den namentlich gleichen Ingenieur Captain Edward A. Murphy zurück, welcher zu diesem Zeitpunkt auf dem kalifornischen Testgelände an einem Raketenschlittenprogramm zur Erforschung der Auswirkungen von Beschleunigungskräften am menschlichen Körper teilnahm.  Er entwickelte die zur Erforschung benötigte Messapparatur. Bei einem sehr kostspieligen Experiment wurden am Körper der Testperson 16 Messsensoren befestigt, sie konnten auf zwei Arten angebracht werden, auf die Richtige und um 90° verdreht. Das Experiment schlug fehl, da ein anderer Techniker methodisch alle Sensoren falsch anschloss.

Daraufhin machte Edward A. Murphy folgende Aussage: “If there are two or more ways to do something and one of those results in a catastrophe, then someone will do it that way.In Deutsch also: „Wenn es zwei oder mehr Möglichkeiten gibt, etwas zu tun, und wenn eine dieser Möglichkeiten zu einer Katastrophe führt, dann wird sich irgend Jemand für genau diese Möglichkeit entscheiden.“ Einer der Projektmanager gab diesem Ausspruch den Namen „Murphys Law“, er wurde einige Tage später von Major John Paul Strapp auf einer Pressekonferenz zitiert.

Nach dieser Devise werden heutzutage Risikoanalysen im Rahmen des Qualitätsmanagements, zur vorbeugenden Fehlervermeidung durchgeführt. Es werden dabei mögliche Risiken identifiziert, analysiert und bewertet, um daraus benötigte Maßnahmen zur Reduzierung von Fehlern abzuleiten. Da sich Fehler jedoch nie gänzlich verhindern lassen, bedarf es des Weiteren neben einer hohen individuellen Kompetenz der Mitarbeiter auch einer gelebten offenen Fehlerkultur in den  Unternehmen.

Bei luftfahrttechnischen Entwicklungsfirmen wird dieses Gesetz bei der Konzeption von Flugzeugen angewandt, so ist zum Beispiel die Ausfallsicherheit durch Redundanz wichtiger Systeme (Fail-Safe-Prinzip) eine praktische Anwendung von Murphys Law. In der Flugzeugwartung begegnet es uns täglich in Form von „Safety Critical Items“, also Arbeiten welche zur gleichen Zeit nur durch verschiedene Personen ausgeführt werden dürfen, um einen methodischen Fehler an identischen Bauteilen zu vermeiden. 

Dies beweist, dass dieses scheinbar witzige „Gesetz“ auf einer sehr ernsthaften Basis steht.

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